Siegfried Karl Arand

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Siegried Arand Profil Foto



Zur Person

Siegfried Karl Arand, allgemein bekannt als "Siggi", erblickte am 13. Februar 1964 in Heilbad Heiligenstadt das Licht der Welt. Da seine Wiege in Uder stand, zählt er zu den Einheimischen dieses Ortes – zu den Uderschern.

Frühes Leben und Ausbildung

Arand wuchs in einem bescheidenen familiären Umfeld auf, zusammen mit seiner älteren Schwester, seinem Vater und seiner Mutter. Sein Vater, Werner Arand (geboren am 11. Februar 1924 in Uder, verstorben am 12. November 2015), führte einen von nur drei Schmiedebetrieben in Uder, der zugleich der älteste des Ortes war. Siggis Mutter, Irmgard Arand (geborene am 31. März 1936 in Gernrode und verstorben am 10. März 1997), wirkte als Köchin im volkseigenen Gut Steinheuterode. Seine Schwester, Katharina Althaus (geborene Arand, geboren am 4. September 1960 in Heiligenstadt), war eine Lehrerin im Eichsfeld und nun im Vorruhestand. Nachdem Arand seine Kindergartenzeit in Uder verbrachte, musste er bereits früh tägliche Busreisen nach Birkenfelder in Kauf nehmen, um seine Grundschulbildung zu erhalten. Anschließend vertiefte er seine Bildung im „Oberschulkombinat Maxim Gorki“, wo er seine Leidenschaft für Geografie entdeckte, gepflanzt durch das Vorbild seines Lehrers Reiner Licht. Mit fünfzehn Jahren setzte Arand seine akademische Laufbahn an der erweiterten Oberschule „Wilhelm Pieck“ in Heilbad Heiligenstadt fort. Er tauschte den täglichen Radweg gegen eine Simson S50 [1]in Kirschrot – bekannt als "Simme" –, auch wenn der Bus nach wie vor sein Haupttransportmittel zur Schule blieb. Dort schloss er sein Abitur mit sehr guten Ergebnissen ab. Arands künstlerisches Talent kam bereits in seiner Schulzeit zum Vorschein, als er sich aktiv am schulischen Ballett beteiligte.


Doch bevor er seinen weiteren Weg einschlagen konnte, musste er seinen Wehrdienst in der Nationalen Volksarmee (NVA) ableisten. Durch geschicktes Verhandeln konnte er die Ausbildung auf die notwendigen 18 Monate reduzieren und diente als Kraftfahrer und auf Grund seiner bescheidenen Fahrkünste und die damit verbundenen Stempel, musste er zeitweise als Hilfskoch eingesetzt werden. Das Studium der Mathematik und Geografie an der Martin-Luther-Universität in Halle folgte, mit dem Ziel, Lehrer zu werden. Während seines Studiums sammelte Arand wertvolle Erfahrungen als Teil des Lehrkollektivs in der POS Wettin und engagierte sich in der Katholischen Studentengemeinde Thomas Morus. Seine Studienzeit erstreckte sich von 1984 bis 1989. Nach Abschluss ihres Studiums trifft sich die damalige Seminargruppe unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. Hilmar Schröder jährlich. Vor seiner Emeritierung organisierte der Seminargruppenleiter eine siebenwöchige Exkursion durch Südamerika, die vom 08. März bis zum 26. April 2018 stattfand. Die Route führte die Gruppe beginnend in Patagonien in Punta Arenas, Chile, nach Norden. Sie reisten weiter über Peru und La Paz in Bolivien bis in den tropischen Regenwald.[2]

Privatleben

Siegfried Arand heiratete am 11. August 1989 Karin Anhalt. Sie haben drei Kinder: Sebastian, Friederike und Jakobea. Die Ehe wurde am 4. Januar 2010 geschieden. Im Jahr 2018 lernte Siegfried Arand Beatrix Bachmann kennen, mit der er eine Beziehung einging. 2020 wurde ihre Tochter Kristina geboren.

Beruflicher Werdegang und Projekte

Im Jahr 1989 trat Arand seine erste Stelle als Mathematik- und Geografielehrer in Leinenfelde an. Er beteiligte sich an Schulaktivitäten und nahm an der Feier POS zum 40. Jahrestag der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) teil, bei der aus Anlass des sozialistischen Staates eine Zeitkapsel vergraben wurde. Seitdem ist Arand Lehrer am staatlichen Gymnasium in Heilbad Heiligenstadt, benannt nach dem Geografen Johann Georg Lingemann. Dort hat er die Arbeitsgemeinschaft der "jungen Wetterfrösche" ins Leben gerufen, die nicht nur das Wetter beobachten, sondern auch Auswertungen vornehmen und Artikel für die lokale Presse verfassen. Dank seiner Initiative und Überzeugungskraft wurde mit Unterstützung des Meteorologie-Journalisten Jörg Kachelmann eine Wetterstation errichtet, welche am 15. Mai 2006 eingeweiht wurde und seither in den MDR-Wetternachrichten erwähnt wird. Um mit der digitalen Welt Schritt zu halten, war Arand 2005 Mitbegründer der Homepage Crew[3] des Johann Georg Lingemann Gymnasiums. Unter seiner Anleitung entwickelte sich das Projekt zu einem dynamischen Element der Schule, welches mehrmals an der weltberühmten Technologiemesse CeBIT teilnahm. Des Weiteren organisierte Arand seit 2001 diverse Exkursionen nach Island[4], bei denen er Schülern der Geografie-Leistungskurse Naturerlebnisse und themenbezogenes Wissen vermittelte. Arand sagt von sich selber, dass er noch immer in einer heißen Quelle Islands verweilen würde, wenn es sein Körper zuließe. Während einer seiner Island Reisen erfand Arand die „Gletschersandale“. Als überzeugter Träger von Sandalen zu allen Jahreszeiten, stand Arand vor der Herausforderung, einen Aufstieg über die Schneefelder am Eyjafjallajökull-Gletscher zu bewältigen, ohne dabei seine Zehen zu gefährden. Dies weckte seinen Erfindungsgeist. Indem er die Kombination Socke-gelber Sack-Socke-Sandale einführte, blieben seine Füße trocken und die Sandalen wurden für den Einsatz auf dem Gletscher tauglich. Über diese Lösung wurde in der TLZ berichtet[5]. Als ein engagierter Anhänger des Karnevals hält sich Arand an die Bräuche des Rosenmontags und zeigt seine Festfreude in vielfältigen und kreativen Kostümierungen. In der Vergangenheit unterrichtete an dem Tag, indem er sich in origineller Weise verkleidete – sei es als Frau mit außergewöhnlichen Teeei-Ohrringen, Badeente, Honigbiene, Stehlampe, Deoroller, Bierkrug oder Wecker. Trotz der ausgefallenen Verkleidungen hat seine Hingabe zu dieser Tradition nie die Qualität oder den Ablauf des Unterrichts beeinträchtigt.

Pilgern auf dem Jakobusweg

Im Jahr 2007 begannen Siegfried Arand und Frank Kaufhold ihren Pilgerweg auf dem Jakobusweg. Ihre Reise startete in Uder, und sie planen, ihr Ziel in Santiago de Compostela in Spanien im Jahr 2024 zu erreichen. Bislang haben die beiden mehr als 2.499 Kilometer zurückgelegt, dabei wurden sowohl buchstäbliche als auch persönliche Grenzen überwunden und dabei viele Lebenserfahrungen gesammelt.


Private Aufnahme


Arands und Kaufholds Route:

Google Maps

(in grün markiert der Teil des Weges, welcher in 2024 gelaufen wird)

Pfadfinder

In seiner Funktion als Stammesvorsitzender, ein Amt, das er von 1997 bis 2007 bekleidete, war Arand maßgeblich an der Ausrichtung und Konzeption vielfältiger Aktivitäten und Veranstaltungen beteiligt. Besonders hervorzuheben sind die von ihm initiierten großen Pfadfinderlager und ambitionierten Expeditionen, die zu den herausragenden Ereignissen in der Geschichte des Stammes zählen. Dazu gehörten Touren wie die Radfahrt auf dem Jakobusweg nach Santiago de Compostela im Jahr 1997, die das westliche Element der vier Himmelsrichtungen repräsentierten. Im Jahr 2002 folgte eine Paddeltour auf den Fjorden Norwegens, die den Norden symbolisierte. Das südliche Element wurde durch das Erklimmen des Olymp in Griechenland im Jahr 2007 dargestellt, und die Osteuropatour bis in die Ukraine und nach Russland im Jahr 2012 repräsentierte den Osten. Durch sein Engagement und seine innovativen Ideen hat Siegfried Arand wesentlich zur Prägung der Identität und Tradition des Stammes St. Jakobus beigetragen.[6]


Engagement

Siegfried Arand fühlt sich nicht allein als Pilger dem Jakobusweg verbunden. Im Jahr 2008 gründete er zusammen mit Frank Kaufhold den Arbeitskreis 'Eichsfelder Jakobusweg' im Verein für Eichsfeldische Heimatkunde (VEH). Ihr Engagement umfasst die Organisation von Pilgerwanderungen sowie die Kartografierung[7] und Markierung des Weges durch das Eichsfeld, unter anderem durch die Aufstellung von Betonstelen zur Wegkennzeichnung.[8]

Seit 2014 ist Arand Ortschronist in Uder, eine ehrenamtliche Tätigkeit, die er aus Überzeugung und leidenschaftlich ausübt. Er war Co-Autor des Buches "Uder und seine Geschichte, Teil 2", das von Bernhard Rinke verfasst wurde.[9]

In der Politik ist Arand ebenso aktiv. Seit 1990 gehört er dem Gemeinderat von Uder an, zunächst als parteiloses Mitglied, bevor er Mitglied der CDU wurde. Eine der bedeutendsten Leistungen während seiner Amtszeit als Gemeinderat war die Etablierung eines Fahrradweges zwischen Uder und Heilbad Heiligenstadt. Nach jahrelanger Beeinträchtigung (auch von ihm selber als Fahrradfahrer) des morgendlichen Berufsverkehrs wurde 1997 endlich der langersehnte Radweg fertiggestellt, welcher eine direkte und sichere Verbindung zwischen den beiden Städten schuf. Im Rahmen des Neujahrsempfangs 2016 wurde Arand zum Ehrengemeinderat ernannt.[10]