Im warmen eichsfeldischen Mantel (Gedicht)
Aus Eichsfeld Wiki
Eine bleiche Mutter mit selig träumdendem Blick trägt ihr schlummerndes Kind im warmen eichfeldischen Mantel.
Fest ruhet das Menschlein am Herzen der Mutter. Mehr als des Mantels Flanell und Kattun wärmt es der Mantel der Liebe, der zärtlichen, opferstarken.
All so trugen eichsfeldische Mütter Große Söhne groß im warmen eichsfeldischen Mantel.
Große Söhne mit Kindesgemüt, ob in der Ferne sie weilen, ob sie sogar die Meeresflut trennt von der Heimat: sie ruhen so gerne die wandermüden, die arbeitsbelasteten abends aus im warmen eichsfeldischen Mantel, den die Erinnerung schlägt über die weinende Seele, über die Sorgen des Alltags und über die Bosheit der Menschen.
Brüder, Schwestern in Heimatgauen, Brüder zerstreut in der Fremde, lasset Euch bergen im warmen eichsfeldischen Mantel: im Mantel der Liebe zur Heimat!
Werdet groß darin wie einst im Mantel der Mutter im warmen, eichsfeldischen Mantel!
*Text: Joh. Kaufmann
Quelle
- Eichsfelder Heimatstimmen 1981