Im warmen eichsfeldischen Mantel (Gedicht)

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Eine bleiche Mutter
mit selig träumdendem Blick
trägt ihr schlummerndes Kind
im warmen eichfeldischen Mantel.
Fest ruhet das Menschlein
am Herzen der Mutter.
Mehr als des Mantels Flanell und Kattun
wärmt es der Mantel der Liebe,
der zärtlichen, opferstarken.
All so trugen eichsfeldische Mütter
Große Söhne groß
im warmen eichsfeldischen Mantel.
Große Söhne mit Kindesgemüt,
ob in der Ferne sie weilen,
ob sie sogar die Meeresflut trennt
von der Heimat:
sie ruhen so gerne die wandermüden,
die arbeitsbelasteten abends aus
im warmen eichsfeldischen Mantel,
den die Erinnerung schlägt
über die weinende Seele,
über die Sorgen des Alltags
und über die Bosheit der Menschen.
Brüder, Schwestern in Heimatgauen,
Brüder zerstreut in der Fremde,
lasset Euch bergen
im warmen eichsfeldischen Mantel:
im Mantel der Liebe zur Heimat!
Werdet groß darin wie einst
im Mantel der Mutter
im warmen, eichsfeldischen Mantel!

*Text: Joh. Kaufmann

Quelle

  • Eichsfelder Heimatstimmen 1981