Matthias Gleitze, Pädagoge

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Prof. Dr. Matthias Gleitze 2019

Matthias Gleitze, Pädagoge (* 27. Juli 1946 in Seeburg/Eichsfeld); (vollständiger Name: Matthias Otto Wilhelm Gleitze) ist ein deutscher Pädagoge und Buchautor.

Leben

Matthias Gleitze, Sohn des Duderstädter Oberkreisdirektors Dr. Matthias Gleitze und seiner Ehefrau Gertrud, geb. Hellmold, studierte nach dem Abitur 1967 ab dem Wintersemester 1967/68 Wirtschaftswissenschaften, Lehramt an Volksschulen, Lehramt an Realschulen und Erziehungswissenschaften an der Pädagogischen Hochschule Niedersachsen, Abteilung Göttingen, der Universität Göttingen und der Technischen Universität Hannover. Er machte während seiner Schulzeit und während seines Studiums Betriebspraktika im Handel, in der Industrie und der Verwaltung im In- und Ausland. Sein Studium schloss er nacheinander mit den Prüfungen für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen (1972), nach externem Aufbaustudium für das Lehramt an Realschulen (1975) und nach einem weiteren externen Aufbaustudium in Erziehungswissenschaften als Diplom-Pädagoge (1977) ab und promovierte 1987 an der Universität Hannover zum Doktor der Philosophie (Dr. phil.) [1]. Im Jahr 1972 begann er die Tätigkeit als Lehrer z. A. und nach bestandener 2. Lehrerprüfung im Jahr 1975 als Lehrer für Grund- und Hauptschulen, im Jahr 1977 erfolgte die Ernennung zum Realschullehrer, im Jahr 1981 zum Studienrat z. A., im Jahr 1983 nach bestander Laufbahnprüfung für den höheren Dienst zum Studienrat auf Lebenszeit, im Jahr 1987 zum Oberstudienrat, im Jahr 1988 zum Studiendirektor und im Jahr 1999 zum Oberstudiendirektor. Er besuchte während seiner beruflichen Tätigkeit etliche Fortbildungskurse im Fach Arbeitslehre und Sozialpädagogik, die er auch zum Teil selbst durchführte und besuchte auch zwischen 1974 und 1978 die jährlichen Studientage für Mentorinnen und Mentoren der Studentinnen und Studenten der Lehrämter an Grund-, Haupt- und Realschulen während Schulpraktika. Lehrtätigkeiten übte er an der Kooperativen Gesamtschule Bad Lauterberg von 1972 bis 1979, der berufsbildenden Justus-von-Liebig-Schule Hannover von 1979 bis 1980, den Berufsbildenden Schulen Springe von 1980 bis 1998, der Alice-Salomon-Schule, Berufsbildende Schule für Gesundheit und Soziales der Region Hannover von 1998 bis 2013 und der Staatlichen Rittmeister-Witold-Pilecki-Hochschule Oświęcim in Małopolska/Polen von 2013 bis 2021 aus. Von 1975 bis 1978 war er Leiter des Fachbereichs Arbeit/Wirtschaft/Technik an der Kooperativen Gesamtschule Bad Lauterberg und von 1977 bis 1978 wissenschaftlicher Begleitlehrer im Forschungsprojekt „Technikunterricht und Berufsorientierung“ an der Technischen Universität Braunschweig. Von 1987 bis 1998 war er Bildungsgangleiter der Berufsfachschule -Sozialassistentin/-assistent-, der Fachschule -Sozialpädagogik- und der Fachschule -Altenpflege- an den Berufsbildenden Schulen Springe und von 1988 bis 1998 außerdem Fachberater für Sozialpädagogik und die anderen als ärztlichen Heilberufe bei der Bezirksregierung Hannover. Viele Jahre war er Mitglied in Kommissionen zur Entwicklung neuer Curricula an allgemeinbildenden und an berufsbildenden Schulen in Niedersachsen. Von 1974 bis 1979 war er Mentor während der Schulpraktika für Studentinnen und Studenten des Lehramtes an Grund- und Hauptschulen, des Lehramtes an Realschulen und von 1979 bis 1981 für Studienreferendarinnen und -referendare für das höhere Lehramt an Berufsbildenden Schulen. Er qualifizierte sich zum Assessor für EFQM (European Foundation for Quality Management) und hat dazu im Jahr 2005 Weiterbildungen für Systemische Schulentwicklung auf Basis von EFQM und Internal Audition – ISO 9001:2000 besucht. Er begründete und pflegte internationale Partnerschaften seiner Schule mit Hochschulen und Universitäten in Israel, in der Türkei und in Polen. Im Jahre 1998 wurde er zum Leiter der damaligen Hedwig-Heyl-Schule, Berufsbildende Schule der Landeshauptstadt Hannover, und heutigen Alice-Salomon-Schule, Berufsbildende Schule für Gesundheit und Soziales der Region Hannover, berufen. Nach seiner Pensionierung im Jahre 2013 übernahm er als akademischer Dozent eine Lehrtätigkeit am Jan-Karski-Institut für Geistes- und Sozialwissenschaft im Fach Germanistik an der Staatlichen Rittmeister-Witold-Pilecki-Hochschule Oświęcim in Małopolska/Polen für deutsche Sprache, Kultur und Geschichte und wurde dort im Jahre 2014 zum Honorarprofessor berufen[2]. 2021 wurde er an der Hochschule zum ehrenamtlichen Koordinator für die internationale Zusammenarbeit ernannt. Er hat an der Hochschule, die in den ehemaligen SS-Gebäuden (Stabsgebäude, Truppenwirtschaftslager, Unterkunftsgebäude-Lagerhaus) in unmittelbarer Nähe zum ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz angesiedelt ist, viele Kooperationen zu Universitäten und Hochschulen und weiteren Institutionen und Wirtschaftsbetrieben in verschiedenen Länder initiiert und ausgebaut. Er ist verheiratet und hat 2 Töchter.

Mitglied in den Organisationskomitees internationaler wissenschaftlicher Kongresse

  • Internationaler wissenschaftlicher Kongress „Bildung für die Zukunft auf der Basis der Tradition“ an der Muğla Sıtkı Koçman Universität in der Türkei vom 29. September bis 2. Oktober 2016
  • Internationaler wissenschaftlicher Kongress „Bildung und Menschenrechte“ an der Staatlichen Rittmeister-Witold-Pilecki-Hochschule Oświęcim in Małopolska in Polen vom 5. bis 8. Juli 2018
  • Internationaler wissenschaftlicher Kongress „Zeitgenössische Bildung“ an der Staatlichen Hochschule Frankfurt vom 25. bis 27. Juli 2019
  • Internationaler wissenschaftlicher Kongress „Entwicklung zeitgemäßer Erziehung“ an der Alfred-Nobel-Universität Dnipro in der Ukraine vom 11. bis 13. Oktober 2021
  • Internationaler wissenschaftlicher Kongress „Zeitgenössische Bildungsforschung“ an der Muğla Sıtkı Koçman Universität in der Türkei vom 26. September bis 3. Oktober 2023
  • Internationaler wissenschaftlicher Kongress „Zeitgenössische Bildungsforschung“ an der Jagiellonen-Universität Krakau in Polen vom 8. bis 10. Juli 2024

Auszeichnungen

  • Rittmeister-Witold-Pilecki-Medaille als höchste Auszeichnung der Staatlichen Rittmeister-Witold-Pilecki-Hochschule Oświęcim für seine Verdienste um die deutsch-polnische Aussöhnung, 2013[3]
  • Medaille der polnischen nationalen Bildungskommission (Medal Komisji Edukcji Narodowej) für seine Verdienste um die pädagogische Arbeit an der Staatlichen Rittmeister-Witold-Pilecki-Hochschule Oświęcim in Małopolska, 2023[4]

Schriften

Als Autor

  • „Sozialstruktur und Wahlentscheidung – am Beispiel des Landkreises Duderstadt“, Examensarbeit für das Lehramt an Volksschulen, Göttingen 1967
  • „Die niedersächsische Konzeption der Arbeitslehre: Regionaler kritischer Erfahrungsbericht über die Unterrichtspraxis“, Examensarbeit für das Lehramt an Realschulen, Bad Lauterberg 1975
  • „Der Kampf um die Konzeption der Arbeitslehre in der Bundesrepublik Deutschland“, Diplomarbeit im Rahmen des Examens für Diplom-Pädagogen, Bad Lauterberg 1977
  • „Der Einfluss des Betriebspraktikums als praxisnahe Methode auf die Berufsorientierung im Arbeitslehreunterricht“, Dissertation zur Erlangung des Grades eines Doktors der Philosophie an der Universität Hannover, Hannover 1988
  • „Die Geschichte der Gebäude auf dem Campus der Staatlichen Rittmeister-Witold-Pilecki-Hochschule Oświęcim in Małopolska während der Zeit der nationalsozialistischen Okkupation“, Springe 2025

Als Mitautor oder Beteiligter an der wissenschaftlichen Erprobung

  • „Curriculum Technikunterricht und Berufsorientierung“, Sekundarstufe I, Klasse 7 - 9(10), Göttingen/Braunschweig 1978, ISBN 3-88120-058-4
  • „Technikunterricht und Berufsorientierung, Der Produktionsprozess“, Bad Salzdetfurth 1983, ISBN 9783881200554. 388120055X, Beteiligter an der wissenschaftlichen Erprobung
  • „Technikunterricht und Berufsorientierung, Automatisierung“, Bad Salzdetfurth 1983, ISBN 9783881200547, 3881200541, Beteiligter an der wissenschaftlichen Erprobung[5]
  • Das Niedersächsische Kultusministerium, Richtlinien für berufsbildende Schulen, Rahmenrichtlinien für den berufsbezogenen Lernbereich der Fachschule -Sozialpädagogik-, Berenberg’sche Druckerei GmbH und Verlag Hannover, Best.-Nr. 0790, Hannover, Juli 1989
  • Akpınar Dellal, Nevide; Gleitze, Matthias; Balkaya, Şengül: „Theorie und Praxis der Fremdsprachenpolitik: Deutschland und Türkei im Vergleich“, in: Nevide Akpınar Dellal, Susanne Koch, Witold Stankowski (Edt). Theory and Practice in Education. Science, Experience and Knowledge, Düsseldorf, Dezember 2019, ISBN 978-620-0-44130-0

Dokumentationen

  • Lode van der Linden, 1888–1960, Akademischer Maler und Architekt in Antwerpen und Duderstadt“, Duderstadt 2015
  • „Arnold Lyongrün, 1871-1935, Akademischer Maler des Naturalismus und Jugendstils“, Oświęcim 2014
  • Franz Gleitze, Förster und Heimatdichter in Seeburg, 1869–1958, sein Leben – seine Gedichte“, Springe 2016
  • „Jan Pašek, Akademischer Maler, 1891–1960“, Springe 2021

Einzelnachweise