Duderstadt
Infobox Duderstadt | |
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Wappen von Duderstadt
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Basisdaten
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Bundesland: | Niedersachsen |
Landkreis: | Göttingen |
Schulen: | alle Schulformen |
Einwohner: | 22.833 (Stand: 31. Dezember 2004) |
Postleitzahl: | 37115 |
Vorwahl: | 05527 |
Kfz-Kennzeichen: | GÖ |
Bürgermeister: | Wolfgang Nolte (CDU) |
Website: | Duderstadt im Internet |
Duderstadt ist eine Stadt im Landkreis Göttingen im südöstlichen Niedersachsen. Sie war Kreisstadt vom ehemligen Landkreis Duderstadt.
Inhaltsverzeichnis |
Geschichte
Erstmalig urkundlich erwähnt wurde Duderstadt auf einem Schriftstück vom 16. September 929. 974 gelangte der Ort an das Stift Quedlinburg, das ihn 262 Jahre lang verwaltete. 1237 erhielt Landgraf Heinrich Raspe von Thüringen Duderstadt als Lehen, 10 Jahre später Otto das Kind, ein Enkel Heinrichs des Löwen. Duderstadt ging an Braunschweig. Ein Jahrhundert lang blieb Duderstadt unter Herrschaft der Welfen. Das Stadtrecht erhielt Duderstadt um das Jahr 1250.
Zwischen 1334 und 1366 ging Duderstadt schrittweise an die Erzbischöfe von Mainz, die 450 Jahre lang die Herrschaft inne hatten. Um das Jahr 1400 konnte Duderstadt ein Territorium mit 16 Dörfern erwerben. Mit etwa 4000 Einwohnern war die Stadt zu diesem Zeitpunkt fast so groß wie Hamburg. Nach 1450 nahmen die Einwohnerzahlen ab, die Finanzlage wurde schwieriger. Noch heute wird das Stadtbild durch etwa 500 mittelalterliche Fachwerkbauten geprägt.
Im Jahr 1979 konnten die Duderstädter das Jubiläum zu 1050 Jhre Duderstadt feiern.
Die Sage um die Namensgebung der Stadt
Der Name Duderstadt soll laut einer Legende zurückgehen auf den Streit der drei Brüder, die die Stadt gebaut hatten. Da sie sich nicht einigen konnten, welcher den Namen wählt, sondern jeder dem anderen sagte, „Gib Du der Stadt den Namen“, sollen die drei sich auf Duderstadt geeinigt haben.
Gebäude
Der Westerturm und die Sage darum
Das Wahrzeichen der Stadt ist der 1424 erbaute Westerturm mit seiner berühmten Spitze. Die aufgrund eines Baufehlers entstandene Drehung der Balken ist bis heute sagenumwoben: Laut der Legende habe der mit dem Bau beauftragte Architekt, der in Zeitnot geraten war, einen Vertrag mit dem Teufel abgeschlossen, nach dem dieser das Dach fristgerecht fertig stellen sollte. Als Entlohnung würde er die Seele des Architekten erhalten. Doch dieser übergab erfüllte seinen Part des Vertrages nicht. In seinem Zorn darüber habe der Teufel das Dach bei der Spitze gepackt und sich darum geschwungen. Seither seien die Balken gebogen.
Tatsächlich ist die charakteristische Drehung des Turmes auf einen Konstruktionsfehler zurückzuführen.
Der Westerturm ist zu einem Teil begehbar. Mit dem gläsernen Bachmannschen Haus bildet er ein Museums-Ensemble am westlichen Eingang der Fußgängerzone.
Das historische Rathaus
Das Fachwerkgebäude im Stadtzentrum soll um 1229 errichtet worden sein, 1673 erhielt es durch einen Anbau seine heutige Form. In seinen Räumen kann die Salzkammer besichtigt werden, in der sich eine Sammlung alter Schriftstückebefindet. Im Keller ist eine Folterkammer untergebracht. Das von verschiedenen baulichen Epochen zeugende Duderstädter Rathaus zählt zu den touristischen Attraktionen des Ortes, da zu jeder ungeraden Stunde der "Anreischke", das "Maskottchen" der Stadt, seinen Kopf aus dem Fenster streckt.
Die Stadtmauer und der Stadtwall
Rings um Duderstadt herum sind noch Reste der mittelalterlichen Befestigungsanlagen in Form der Stadtmauer zu sehen. Zudem wird der um den Stadtkern verlaufene Wall, der mit 3,3 Kilometern Länge vollständig erhalten ist, noch heute von Spaziergängern und Joggern genutzt.
Literatur
- Giuseppe Chiampo, Überleben mit Stift und Papier. Aus dem Tagebuch eines Italienischen Militärinternierten im Zweiten Weltkrieg in Hilkerode/Eichsfeld. Herausgegeben für die Geschichtswerkstatt Duderstadt von Günther Siedbürger 2004.
- Christoph Lerch, Duderstädter Chronik. Von der Vorzeit bis zum Jahre 1973. Stadt und Ortsrat Duderstadt 1979.