Der Winter (Franz Gleitze)
Ein Gedicht von Franz Gleitze
Auf einmal über Nacht,
Wenn noch kein Mensch daran gedacht,
Hat Gott das Leichentuch gebreitet,
Der jungen Saat das Bett bereitet.
In Eis und Schnee die Erd' erstarrt,
Weil es gefroren hat sehr hart.
Und überall in Fern und Nah:
"Heißa, nun ist der Winter da!"
Wenn auch der Schnee noch rieselt munter,
Der Rodelschlitten muss herunter.
Dann geht es gleich den Berg hinan
Ganz schnell zur schönen Rodelbahn.
Mit Windeseil' geht's nun bergab,
Die Rodelbahn ist ziemlich glatt.
Auf einmal o perdauz, o weh,
Da liegen alle in dem Schnee.
Wohl auf des Sees glatter Fläche
Geht's Schlittschulaufen um die Wette.
Es wird gelaufen hier und dort,
So geht es munter immer fort.
Auch wenn die Finger steif gefroren
Und kalter Wind bläst um die Ohren.
Ein heißer Trank im Isang wieder
Erwärmt die steifgefror'nen Glieder.
Nun ist ein Schneemann im Erstehen.
Die Kinder ihn ganz fleißig drehen.
Ganz dick und rund, so muss er sein.
O je, wie böse schaut er drein.
Ein Stecken in der rechten Hand
Und an dem Hut ein rotes Band.
Doch Sonnenschein verträgt er nicht,
Ein Schneemann ist ein kalter Wicht.