Helmsdorf

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Helmsdorf ist eine Gemeinde in der Verwaltungsgemeinschaft Dingelstädt im thüringischen Landkreis Eichsfeld.

Geschichte

Helmsdorf ist einer der ältesten Orte im Eichsfeld, die erste urkundliche Erwähnung als „Helmbrechtesdorff“ fällt in das Jahr 1162. Ohne genaue Datierung wird Helmsdorf schon in einer Urkunde aus dem 9. Jahrhundert genannt. Eine Pfarrkirche wird erstmals in einer Urkunde aus dem Jahre 1283 erwähnt. Die heutige Pfarrkirche „St. Peter und Paul“ wurde im Jahre 1708 errichtet. Helmsdorf gehörte bis zur Säkularisation 1802 zu Kurmainz. 1802 bis 1807 wurde der Ort preußisch und kam dann zum Königreich Westphalen. Ab 1815 war er Teil der preußischen Provinz Sachsen. 1945 bis 1949 gehörte der Ort zur sowjetischen Besatzungszone und wurde ab 1949 Teil der DDR. Von 1961 bis zur Wende und Wiedervereinigung 1989/1990 wurde Helmsdorf von der Sperrung der nahen innerdeutschen Grenze beeinträchtigt. Seit 1990 gehört der Ort zum wieder gegründeten Bundesland Thüringen.

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):

  • 1994 - 564
  • 1995 - 584
  • 1996 - 582
  • 1997 - 582
  • 1998 - 586
  • 1999 - 595
  • 2000 - 594
  • 2001 - 586
  • 2002 - 583
  • 2003 - 576
  • 2004 - 568
  • 2007 - 562
Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik

Wappen

Blasonierung: „In Grün eine goldene bewurzelte Linde, belegt mit rotem Herzschild mit einem silbernen Kreuz auf einem silbernen, oben halbrunden Stein.“

Wirtschaft

Bis Anfang des 20. Jahrhunderts war Helmsdorf überwiegend landwirtschaftlich geprägt. Eine weitere, in großem Umfang betriebene Erwerbsquelle war die Hausweberei, die um 1800 ihren größte Bedeutung erlangte. Ab etwa 1875 wurde die Weberei, Wirkerei und Strickerei fabrikmäßig betrieben. In der Folgezeit wurden einige Webereien gegründet. Die Fabrikgebäude der Webereien sind noch zumeist vorhanden und werden genutzt. Ab 1963 wird die landwirtschaftliche Produktion von einer LPG übernommen.

Sonstiges

Als Zeugnisse eines oft derben Volkshumors bildeten sich bereits vor Jahrhunderten Besonderheiten des jeweiligen Dorfes charakterisierende Neck- und Spitznamen heraus. Demnach lebten hier im Ort die Helmsdorfer Hoinde - Helmsdorfer Hunde. Grund: Das Wappenbild der ortsadeligen Familie zeigt in stilisierter Form einen Hund, dieses Sinnbild wird auch auf einigen historischen Grenzsteinen gezeigt.[1]

Einzelnachweise

  1. Rolf Aulepp: Spitznamen der Orte und ihrer Bewohner im Kreise Mühlhausen. In: Eichsfelder Heimathefte, Heft 1, Heiligenstadt 1987, S. 78-83.