Mittelalter

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Das politische Ende des Mittelalters im Eichsfeld kann gemeinhin auf das Jahr 1802 festgelegt werden: In diesem Jahr endete die Herrschaft der Mainzer Erzbischöfe über die nun preußische katholische Enklave. Damit einher ging die Säkularisation, die die in weiten Teilen auch weltliche Herrschaft der katholischen Kirche im Eichsfeld beendete. Historisch und kulturell kann für das Ende des Mittelalters im Eichsfeld die auch sonst zu findende Epochengrenze durch die Reformation oder auch den Dreißigjährigen Krieg angenommen werden. Als eichsfeldspezifische Zäsur kann vielleicht die Verlegung des Verwaltungssitzes vom Rusteberg nach Heiligenstadt 1540 aufgefaßt werden; die Macht verlagerte sich gewissermaßen von der Burg in die Stadt.

Beginn

Der Beginn des Mittelalters im Eichsfeld liegt dagegen im Dunkeln: Es gibt erste Urkunden aus dem 9. Jahrhundert, die vermutlich Eichsfelder Orte nennen und in der Regel Schenkungen u.ä. betreffen. Wie auch sonst ist es schwierig (vor allem durch die lückenhafte historische Überlieferung bedingt), eine eindeutige Zäsur festzustellen, die als Epochengrenze aufgefasst werden kann.

Ein möglicher Ansatzpunkt für das Eichsfeld ist das Jahr 525: Mit dem heranziehenden Ende des Thüringerreiches und dem Beginn der fänkischen Herrschaft über zumindest das Obereichsfeld beginnt eine neue Epoche. In Gregor von Tours Frankengeschichte (Hist. Francorum, lib. III cap. 7) wird die Unstrut als Rückzugspunkt der geschlagenen Thüringer erwähnt (vgl. auch Wolf, Politische Gesch des Eichsfeldes, 1792), womit ein früher - wenn nicht sogar der früheste historische geografische Bezug zum Eichsfeld herstellbar ist.

Unter den Merowingern erfolgte dann durch Bonifatius die Christianisierung des Eichsfeldes.

Das Ende des Thüringerreiches oder auch die Christianisierung bieten einen guten Anhaltspunkt, in Abwesenheit sonstiger Quellen das Mittelalter im Eichsfeld im 6. bis zur Mitte des 8. Jahrhunderts beginnen zu lassen.

Ein alternativer, späterer Einschnitt läßt sich vielleicht mit dem Beginn der Herrschaft der Mainzer Erzbischöfe fassen - wobei allerdings auch hier dieser Beginn sich bisher kaum durch Quellen sicher datieren und belegen läßt.

Die erste halbwegs gesicherte Erwähnung des Eichsfeldes als Gebiet in einer mittelalterlichen Urkunde erfolgte im Jahre 897: Arnulf von Kärnten bestätigte in Regensburg einen Gütertausch "in pago Eichesfelden" zwischen dem Abt Huki von Fulda und dem Grafen Konrad. (vgl, Aloys Schmidt, Eichsfelder Urkundenbuch, Urk. 5, S. 2f.).


Das Hochmittelalter

Prägend für das Hochmittelalter im Eichsfeld war der Einfluß der fernen Mainzer Herren und ihre Konflikte mit dem Kaiser. Daneben gab es immer wieder Auseinandersetzungen zwischen den lokalen Adelsgeschlechtern untereinander sowie Konflikte zwischen diesen und der Stadt Heiligenstadt.

Ende

Mit der Reformation - die im Eichsfeld überwiegend vom lokalen Adel getragen wurde, der darin zum Teil sicher eine Möglichkeit sah, sich von Kurmainz zu emanzipieren - erwuchs ein neues Konfliktfeld, welches nach der erfolgreichen Gegenreformation ab 1574 letztlich nach Säkularisation durch die neuen preußischen Herren mit anderem Vorzeichen erneut aufbrach.