Scharfenstein

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Lage

Lage der Burg Scharfenstein

Der Scharfenstein, dessen Erbauungszeit nicht sicher zu bestimmen ist, liegt oberhalb Beurens auf einem Bergsporn am nördlichen Rande des Düns.

Historie

Die Burg Scharfenstein

Erst 1161 bzw. 1186 wird ein Godehard von Scharfenstein als Zeuge genannt. 1221 treten die Brüder von Scharfenstein in der Bestätigungsurkunde Erzbischofs Siegfrieds II. von Mainz (1200-1230) für das Kloster Beuren als Zeugen auf.

Die Burg gehört dem Grafen von Gleichenstein, daneben besitzen die Landgrafen von Thüringen (inzwischen sind es die Markgrafen von Meißen) Lehensrechte, denn 1287 verzichten sie auf alle Ansprüche an der Feste gegenüber Mainz. Deshalb kann auch 1294 Erzbischof Gerhard II. den Scharfenstein, den benachbarten Nirkenstein (südostwärts von Birkungen) sowie den Gleichenstein von den Grafen von Gleichenstein erwerben. Die Burg wurde Sitz des gleichnamigen Amtes, zu dem 14 Dörfer, 2 Klöster und mehrere Mühlen gehörten. Aus finanzieller Notlage heraus wurde die Amtmannsstelle an Adlige verpachtet, im 15. und 16. Jahrhundert an die Herren von Wintzingerrode, die oft in Fehden mit benachbarten Fürsten und Städten verwickelt waren.

Die umfangreiche Anlage brannte 1431 ab, scheint aber 1448 in den wichtigsten Teilen wieder aufgebaut zu sein. Vollends zerstört wird sie im Mai 1525 von den aufständischen Bauern unter Führung Thomas Müntzers und Heinrich Pfeifers, der von 1521-1523 als Burgkaplan den "hellen Aufruhr" predigte. Schon 1532 ist die Burg im heutigen Umfang als Kombination zwischen Wohn- und Wehrbau wieder errichtet. Im Zuge der Gegenreform löste der Kurfürst Wolfgang von Dalberg (1582-1601) 1582 die Pfandschaft mit den protestantischen Wintzingerröder.

Die Historie geht nun spurlos an den Gemäuern vorbei. Nach 1802 bzw. 1865 wird der Scharfenstein Vorwerk der Domäne Reifenstein, später Sitz eines Revierförsters, kommt schließlich in den Besitz der MEWA Heiligenstadt, die die Burg als "Naherholungszentrum", leider die historische Substanz nicht beachtend, ausbauten.


Weblinks

Literatur