Bodensee
Inhaltsverzeichnis
Ursprung
Entwicklung des Ortes Bodensee
Die Ortsgeschichte findet vor dem Hintergrund der erdgeschichtlichen Entwicklung statt. Diese hat nicht in unseren Breiten stattgefunden. Kalk- und Mergelablagerungen und die Saurierspuren, z.B. bei Münchehagen, sind nicht niedersächsischen Ursprungs. Sie sind ursprünglich in Nordostafrika entstanden. Wann die Kontinentaldrift tatsächlich stattgefunden hat, ist nicht präzise bestimmbar. Zur Zeit der vier Eiszeiten (die letzte endete vor ca. 12.000 Jahren) war die sie bereits lange abgeschlossen. Globale Klimaerwärmung ist nicht erst ein Thema der Gegenwart. Ausgesprochene Warmzeiten, Zeiten des Übergangs und Zeiten mit „normalem" (aktuellem) Klima gab es zwischen den einzelnen Eiszeiten immer.
Ausgehend vom Nordhang des Höherberges, der seinen Namen übrigens nicht von der Höhe sondern vom Hüten [der Pferde) hat, zieht sich das steilwandige Geltental in Richtung Bilshausen. Aufgrund dieser geografischen Gegebenheiten und dem Fund urzeitlicher Hirschskelette (veröffentlicht in "Unser Eichsfeld", 1932) kann daraus geschlossen werden, dass urzeitliche Jäger dieses Tal zur Jagd genutzt haben, indem die Beutetiere über die Abgrundkante oder in einen Teich (heutige Tonkuhle der Ziegelei) am Ende des Tales getrieben wurden. Diese Ereignisse haben vermutlich zur Zeit der Entstehung der Schöninger Speere (vor ca. 400.000 Jahren) stattgefunden. Daraus ist zu schließen, dass zu dieser Zeit in Bodensee und Umgebung bereits menschliches Leben herrschte, zumindest durch herumziehende Nomaden.
Nach der über 500.000 jährigen Nomadenzeit, in der in der eisfreien Zeit Bodensee und Umgebung nur sporadisch von Menschen aufgesucht worden ist, die sich wahrscheinlich auf der Jagd oder Flucht in diesem Gebiet aufgehalten haben, setzt die feste Besiedlung dieser Region ein. Die ersten Siedler waren Keramiker (Bandkeramik), die ca. ab 2.500 vor Chr. siedelten. Entsprechende Funde sind in Bilshausen, Bodensee (Wüstung Oehrshausen) , Wollbrandshausen und Umgebung nachgewiesen. In Bodensee sind die Hügelgräber am Ort des früheren Fussballplatzes ("Auf dem Oehm") eingeebnet worden. Im Bilshäuser Wald, in Wollbrandshausen und in Werxshausen sind sie noch vorhanden. Einige Zeugen dieser Zeit (Scherben, Werkzeuge) sind im Duderstädter Heimatmuseum ausgestellt worden.
Diese Erstsiedler haben zu einem unbekannten Zeitpunkt ohne Hinterlassung von Nachkommen diese Gegend verlassen. Auch die nach Christi Geburt siedelnden Germanen sind ab ca. 300 n.Chr. – vermutlich nach Süden – abgewandert. Auch von diesen gibt es keine Nachkommen, weil Bodensee und Umgebung von ca. 300 bis 500 n.Chr. menschleer gewesen ist.
Von stärkerem Interesse ist für Besiedlung nach der Völkerwanderung, die nicht nur für Bodensee sondern den gesamten untereichsfeldischen Raum typisch sein dürfte.
In der heutigen Zeit interessiert jedoch die Spezielle Ortsgeschichte von Bodensee
Ortschronik
Die einzige bekannte veröffentlichte Ortschronik wurde zum 600-Jahre-Jubiläum vom damaligen Pfarrer Linus Goldmann geschrieben, ist im Verlag Aloys Mecke, Duderstadt, erschienen und vergriffen.
Zum Download der Chronik:
(Es ist empfehlenswert, die Chronik auszudrucken, oder, je nach benutztem Viewer, die Seiten um 90° im Uhrzeigersinn zu drehen)
Pfarrer und Lehrer
Eine Chronik kleinerer Orte entsteht selten ohne Mitwirkung von Pfarrer und Lehrer. Das Kirchenbuch zu führen war eine ihrer wichtigen Aufgaben. Nicht nur, dass in Bodensee bereits sehr lange Pfarrer tätig waren; es sind auch Geistliche aus dem Ort hervorgegangen. Diese und die tätigen Lehrer können mit dem folgenden Dokument heruntergeladen werden.
Kirchenbücher Bodensee
Ortsansichten
Ortsansichten von Bodensee in historischen und aktuellen Bildern
Links zu Fotos von: Mitteldorf, Oberdorf, Hauptstraße, Lindenstraße, Nordenstraße, Specken
Häusertypen in Bodensee
In Bodensee gab es traditionell vier verschiedene Haustypen, die sich in ihrer Ausrichtung zur Straße unterscheiden. Von wenigen Ausnahmen abgesehen wohnten die wohlhabenderen Bauern in Häusern, die mit dem Giebel zur Straße standen. Es handelt sich dabei überwiegend um Familien, die mit und nach der Begründung der Grundherrschaft [nach 1200] durch die Herren von Plesse in Bodensee angesiedelt worden sind. Diese Familien hoben sich deshalb von den übrigen Bauern ab, weil sie als Lehnsnehmer zusätzlich zu Gefolgschaftsdiensten in Konfliktfall – Fehden oder Kriege – dem Lehensgeber verpflichtet waren und aus diesem Grund einen größeren Pferdebestand zu unterhalten hatten. Diese Giebelhäuser standen um den Adelshof. Auffallend ist, dass in der Specken, in der mit Ausnahme von Henniges keine Lehnsleute wohnten, ausnahmslos traufständige Häuser gebaut waren.
Eine besondere Form des giebelständigen Hauses stellt das 1711 von Christoph Funke, dem dritten urkundlich erwähnten Förster, am damaligen Ortsrand [Hinterdorf, heute Hauptstraße] erbaute ein fränkisches Giebelhaus dar. Dieser Förster stammte aus Wachstedt im Obereichsfeld; er führte die thüringische Bauweise in Bodensee ein. Auch diese Bauweise fand Nachfolger. Es sind die Häuser Nießmann, von Zwehl, Henniges [Fischer] und Johann Fahlbusch [Haus Nr. 105] Selbst das Haus 111 wurde im 20 Jahrhundert nach diesem Beispiel als Traufenhaus mit abgewalmten Dach errichtet. (siehe nebenstehende Abbildungen)
Fotorechte außer historische Aufnahmen:
Bemerkungen, Quellen, Hinweise, Links
Der Text "Entwicklung des Ortes Bodensee", das Exemplar der eingescannten Chronik mit handschriftlichen Anmerkungen, die Ausführungen über die Pfarrer und Lehrer sowie die unterschiedlichen Haustypen stammen von
- * Raimund Fahlbusch, Oberlandesgerichtsrat i.R., Hannover * 10.06.1924 + 25.09.2012
Die Ausführungen befinden sich in Bearbeitung und werden noch laufend ergänzt und verändert.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kontinentaldrift
http://de.wikipedia.org/wiki/Bodensee_%28Landkreis_G%C3%B6ttingen%29