Historie des Familiennamens FAHLBUSCH

Aus Eichsfeld Wiki
Wechseln zu: Navigation, Suche

Die Erkenntnisse aus der Deutung des Familiennamens FAHLBUSCH lassen deutliche Hinweise auf die Herkunft zu. Die Bezeichnung des Ortes, in dem der Fahlbusch seine Ländereien hatte, war Wollbechtshausen. Dieser Ort lag zwischen Rendshausen und Lindau. Wollbechtshausen wurde von einer Verlängerung des Rendshäuser Grabens durchflossen. In der Nähe von Gillersheim mündet dieser Graben in einen größeren Bach ein, der wiederum in der Nähe von Lindau in die Rhume mündet.

Diese erste Namensgebung ist wahrscheinlich im 13. Jahrhundert erfolgt. Wollbechtshausen ist in Verlauf der Bilshäuser Fehde um 1409 untergegangen .

Zu der Zeit der Verwüstung von Wollbechtshausen trug die Familie relativ sicher bereits den Namen Fahlbusch, der jedoch zu dieser Zeit wahrscheinlich noch ohne "h" geschrieben wurde.

Diese durch die Zerstörung von Wollbechtshausen Vertriebenen haben sich zum Teil nach Gillersheim umgesiedelt. Dieser Ort ist ca. 1 km entfernt und hat auch die Einwohner anderer Wüstungen aufgenommen. Ob zu dieser Zeit schon ein Einwohner mit Namen Fahlbusch in südliche Richtung nach Bodensee ausgesiedelt ist, bleibt offen.

Wahrscheinlicher ist, dass einer der Aussiedler in das Dorf Werkshausen am Höherberg umgesiedelt ist. Johann Christoph und Andreas Fahlbusch haben im Lagerbuch von Bodensee aus dem Jahre 1781 einen geteilten Morgen Land in der ehem. Gemarkung Werkshausen. Eine andere Linie Fahlbusch, die 1781 in Wollbrandshausen nachgewiesen ist , hat in mehreren Stämmen ebenfalls Ländereien in der ehemaligen Gemarkung Werkshausen. Es gibt in Wollbrandshausen ein Feldstück mit dem Namen Fahlbuschbreite. Dieses Stück hat eine Größe von 11 Morgen, ist aber in verschiedene Fahlbuschstämme aufgeteilt. Daraus ist abzuleiten, dass über die Aussiedlung nach Werkshausen eine Linie begründet hat, die sich nach der Zerstörung von Werkshausen in einen Wollbrandshäuser Zweig und einen Bodenseeer Zweig geteilt hat.

In zwei Fällen haben Töchter aus der Wollbrandshäuser Linie nach Bodensee geheiratet. Diese Einheiraten erfolgten in andere Familien; eine Verbindung zum Bodenseeer Zweig der Familie Fahlbusch entstand erst einige Generationen später. Demzufolge konnte die Kirche keine Bedenken aufgrund einer zu nahen Verwandtschaft äußern (Heiraten innerhalb der Verwandschaft in einem Abstand von weniger als 5 Generationen bedurfte der Dispens).

Die Schreibweise Fahlbusch ohne den Dehnungslaut h taucht zweimal im Göttinger Einwanderungsbuch von 1328 bis 1640 auf.

Ein weiterer Hans Falbusch [Pistor = Bäcker] ist 1487 in Göttingen eingewandert. Gebürgt für ihn haben: Hinrich Winkelmann, Ernst Nüth. Ein weiterer Bürge ist Roloff Bolicken. Dieser Bürge wurde bereits 1475 schon als Bürge bei einem Hinrich Bolicken nachgewiesen. Dort taucht auch der Bürgenname Jakob Hellmold auf. Beide stammen aus Krebeck. Hans Falbusch lebte 1508 bereits außerhalb Göttingens. Daraus ist abzuleiten: Obwohl bei den beiden Einwanderern mit Namen Hans Falbusch keine Herkunftsbezeichnungen (Ortsangaben) verzeichnet sind, kann über die Namen der Bürgen, die aus Krebeck stammen, die Herkunft der beiden Einwanderer namens Falbusch lokalisiert werden.

Der eine Einwanderer trägt die Berufsbezeichnung Pistor. Zu dieser Zeit gab es in durch die Landwirtschaft geprägten Dörfern keine Bäcker. Ausbildungsstätten für Handwerker waren in vielen Fällen Klöster. Diese Vermutung trifft hier auf das Kloster Rendshausen zu. Daraus ist abzuleiten, dass diese Einwanderer namens Falbusch aus der Umgebung des [[Kloster Rendshause|Klosters Rendshausen gekommen sind. Bodensee, Krebeck, Werkshausen, Wollbrandshausen oder Gillersheim liegen max. 4 km vom Kloster Rendshausen entfernt. Die einzige Siedlung, aus der die beiden Einwanderer Fahlbusch nicht mehr kommen können, ist das inzwischen verwüstete Wollbechtshausen. Bodensee, Krebeck, Werkshausen, Wollbrandshausen oder Gillersheim liegen max. 4 km vom Kloster Rendshausen entfernt. Die Schreibweise den Namens Fahlbusch mit dem Dehnungslaut h in der ersten Silbe taucht nachweisbar frühestens 1566 in einem Zinsregister von Lindau auf. Nach Einführung der Kirchenbücher im Jahr 1655, bzw. 1695 in Wollbrandshausen, ist durchgängig die heute noch gebräuchliche Schreibweise festzustellen. Gelegentliche Schreibweisen mit "V" sind auf ein Versäumnis des Kirchenbuchführer zurückzuführen.


Quelle: